Was ist wichtig im Leben?

Fachartikel

1. Juli

Eigentlich haut mich nichts so schnell um. Aber in den letzten Woche gingen mir die Kreativität, die Inspiration und der Spirit aus. Meine Kerntreiber, die mich normalerweise durch alles hindurch tragen, waren weg. War es Corona, war es Black Lives Matter, was war es? Ich weiss es nicht.

Was ist wirklich wichtig im Leben?

Der Umstand hat mich auf die Frage, “was ist wirklich wichtig im Leben?” zurückgeworfen. Und wenn ich die Frage bis auf den letzten Zähler herunter breche, dann bleibt: Die Verbindungen zwischen Menschen.

Alles was aktuell passiert hat schlussendlich mit den Verbindungen zwischen Menschen zu tun. Egal, ob wir physische Distanz halten müssen/wollen, Black People endlich die gleichen Chancen zugestehen oder gleichgeschlechtliche Paare in der Schweiz hoffentlich bald heiraten dürfen, schlussendlich geht es immer um Verbindungen zwischen Menschen.

Was wollen Menschen von anderen Menschen?

Gesehen, verstanden und akzeptiert werden, meiner Meinung nach.

In Südafrika begrüssen sich Stammesmitglieder mit dem Wort “Sawubona”. Sawubona bedeutet so viel wie “Ich sehe dich”. Dies ist nicht im visuellen Sinn gemeint, sondern dass wir die andere Person wirklich wahrnehmen und sie ganzheitlich erfassen. Die Antwort dazu ist “Ngikhona” und bedeutet “Ich bin hier”. Die Reihenfolge ist dabei wichtig.

Die Verbindung zwischen Menschen beginnt damit, dass wir einander wahrhaftig sehen und dadurch existieren.

Für mich als Westlerin bedeutet dies auch, dass ich mich selbst sehe. Dass ich in den Spiegel sehen kann und mir selbst Sawubona und Ngikhona sagen kann. Dadurch, dass ich mich selbst ungefiltert wahrnehme, kann ich dich ungefiltert wahrnehmen. Und dadurch sind wir alle untrennbar in unsere Existenz miteinander verbunden. Und das ist das, was wirklich im Leben zählt.