Wann du (k)einen Coach brauchst

Inhalt

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Jeder hatte einen Shrink (amerikanisch für Seelenklempner, Psychotherapeuten, Coach). Ich war 20, als ich die Schweiz verliess, um für 2 Jahre in den USA zu leben und zu arbeiten. Und nebst den Millionen fremder Eindrücke fiel mir auf, dass es völlig normal war, bei Herausforderungen sich Hilfe bei eben einem Shrink zu suchen. 

Ok, jetzt muss ich mich hier outen. Das ist 26 Jahre (huch!) her. Zu der Zeit hatten in Europa nur Sportler*innen einen Coach und sonst niemand. Das hat sich geändert. 

Hier sind drei Situationen, in denen es Sinn macht, mit einem Coach oder einer Coachfrau zu arbeiten. Und am Schluss liest du, wann du dir die Coachfrau sparen kannst. 

Situation 1: Wenn du nicht weiss, wie es weitergehen soll

Die berufliche Position, von der du geträumt hast, hast du erreicht. Nun stehst du an dem Punkt, an dem du dich fragst: „Wie geht es jetzt weiter?“. Instinktiv weisst du, dass der nächste Schritt auf der Karriereleiter nicht der richtige ist. Plötzlich fühlt sich alles schal und sinnlos an. Du stehst im Nebel und bist irritiert, weil du nicht weiter weisst. 

Du schaust dir Weiterbildungen an, aber nichts spricht dich an. Wenn du die Jobinserate liest, dann bist du gelangweilt. Nochmals etwas ganz anderes? Aber was? Schliesslich hast du schon so viel in deinen Werdegang investiert. Davon willst du ja nun profitieren. Aber du hast keinen Schimmer, wie das gehen soll. Und dein Umfeld findet, dass du einfach zufriedener und dankbarer sein solltest. Bist du ja, aber das reicht nicht. 

In dieser Situation hilft ein Coach, gemeinsam mit dir herauszufinden, wie du tickst und was dir wichtig ist. Du weisst wieder, wofür dein Herz schlägt und wie du dir mehr Sinn in dein Leben holst.

Er oder sie unterstützt dich dabei, deinem Leben Richtung zu geben und den für dich passenden Weg einzuschlagen. Entscheidungen fallen dir leicht, weil du deine Richtung kennst. Dadurch hast du einen klaren, inneren Kompass, dem du unbeirrt folgen kannst. 


Situation 2: Wenn du selbstbewusster & weniger perfektionistisch sein willst

Dieser Projektleiter nervt dich jedes Mal! Du hast dir solche Mühe in der Vorbereitung gegeben, aber er fragt dich schon wieder genau das, was du nicht weisst. Du kommst ins Stocken, merkst, wie du dich selber verteidigst und bist ab dir selbst frustriert. Warum kannst du nicht einfach cool Antwort geben!

Du arbeitest mit den Executives auf oberster Stufe und merkst, wie du dich jedes Mal klein machst. Dabei möchtest du, dass sie dich als sattelfest und professionell wahrnehmen. Aber du fühlst dich innerlich unsicher und fragst dich, ob du wohl das Richtige sagst, was sie wohl von dir denken, ob du das Thema wirklich im Griff hast und und und. Dieses Kopfkino nervt einfach!

Reden wir nicht um den heissen Brei. Du weisst, dass du die Dinge gerne „richtig“ machst. Schon oft hast du gehört, dass du deinen Perfektionismus runterschrauben solltest. Schön und gut, aber wie? 

So oft würden wir uns gerne anders verhalten und können doch nicht aus unserer Haut heraus. Das kann uns im besten Fall frustrieren und im schlimmsten Fall unsere Arbeit, unser Team und unsere Beziehungen bei der Arbeit aber auch im Privaten negativ beeinflussen. Hier hilft es, mit einer Coachfrau aufzudecken, welche Hürden du dir selber in den Weg stellst und wie du sie elegant umschiffen kannst.

Mit einem Coach lernst du, wie du dich selbst besser führen kannst. Du hast Instrumente zur Hand, um mit deinen Emotionen und dem Kopfkino kompetent umzugehen. So kannst du auf Augenhöhe mit deinen Stakeholdern agieren und dich als ernstzunehmende und kompetente Business Partnerin positionieren.


Situation 3: Wenn du gerne Single bist und trotzdem gerne eine Beziehung hättest

Du bist Single und fühlst dich gut damit. Du hast dir dein Leben stimmig eingerichtet, hast einen guten Freundeskreis und bist beruflich eingebunden. Du brauchst keine*n Partner*in, um happy zu sein. Und trotzdem. Manchmal fragst du dich, warum ausgerechnet du alleine bist. 

Du wärst ja offen für eine Beziehung, nur hat es nix Schlaues auf dem Markt. 😉Schliesslich hast du gewisse Ansprüche und gibst dich nicht mit der*m Erstbesten zufrieden. Und so tummelst du dich auf Tinder, OKCupid, Bumble oder sogar auf Parship, scrollst durch Profile, schreibst mit der*m Einen oder Anderen, triffst vielleicht mal jemanden, aber es ergibt sich nichts daraus. 

"Ach nein, der/die ist es auch nicht. Wie der nur schon läuft, geht ja gar nicht.“ - „Oh, sie hat nicht studiert, worüber unterhalten wir uns dann?“ - „Er ist nur Sachbearbeiter, das geht nicht, da verdiene ich ja viel mehr“ Und so hast du unzählige Gründe, warum die Person wieder die falsche ist. 

Hier hilft dir eine Coachfrau, deine unbewussten Prägungen, die du über Beziehung und Liebe verinnerlicht hast aufzudecken und zu transformieren. Denn vielleicht sendest du unbewusst Zeichen und Energie aus, die eben eine Beziehung verhindern oder die dich immer wieder an die*den Falsche*n geraten lassen. Da dies alles auf der unbewussten Ebene geschieht, ist es für dich fast unmöglich zu merken, wie du dich innerlich selbst sabotierst. Und da hilft dir ein Coach, dich von diesen Saboteuren zu befreien und dich frei für eine Beziehung zu machen. 

Wann du keine Coachfrau brauchst

Eine Coachfrau bringt dich zum Nachdenken und fordert dich heraus. Dies beschleunigt deinen Veränderungsprozess. Aber ein Coach kann dich nur auf deinem Weg begleiten, laufen musst du schlussendlich selbst. Und manchmal hat man dafür keine Energie und sträubt sich dagegen. Darum macht ein Coaching keinen Sinn, wenn du die Verantwortung für deinen Prozess grad nicht tragen magst. Diese Zeiten gibt es und das ist ok.

Davon abgrenzen möchte ich das Argument „keine Zeit“. Zeit ist eine Frage der Priorisierung. Wenn mir etwas wichtig genug ist, dann finde ich immer Zeit. Wenn ich sage, ich habe keine Zeit, dann ist mir die Sache nicht wichtig genug. Dann geht es darum, sich einzugestehen, dass es doch nicht so wichtig ist, wie wir meinen.

Dasselbe gilt für das liebe Geld. Manchmal höre ich, dass sich jemand eine Coaching finanziell nicht leisten kann. Und ich selbst habe diesen Satz auch oft gesagt. Aber ehrlicherweise musste ich mich mich dann immer fragen, wie hoch der Preis ist, wenn ich kein Coaching mache. Oft wurde mir dann klar, dass der mir der Preis, den ich zahlen muss, wenn ich kein Coaching mache viel höher ist, als die Kosten des Coachings. Und dann gab es Situationen, in denen ich echt das Geld nicht hatte. Dann fragte ich mich, was ich tun muss, um das Geld zusammen zu kriegen. Handelte danach und machte das Coaching später.

Zeit wie Geld ist immer eine Frage der Prioritäten.


Meine eigene Erfahrung

Natürlich bin ich als Coach von Coaching überzeugt. Ich kann nur sagen, dass ich selbst seit über 20 Jahre mit Coaches arbeite. Ich war Negativdenkerin und fühlte mich lange orientierungs- und sinnlos. Ich verstand oft mein eigenes Verhalten nicht und kritisierte mich innerlich dafür. Ich zweifelte an mir und fühlte mich oft unsicher.

Heute habe ich gelernt, das Gute zu sehen (gelingt zu 95% und darauf bin ich super stolz), mich selber zu akzeptieren und lieben, wie ich bin (hey, biiiig step!) und mit meinen Zweifeln und Unsicherheiten gut umzugehen. Heute lebe ich ein Leben, das sich auf allen Ebenen stimmig und innerlich richtig anfühlt. Das wäre ohne meine Coachfrauen und Coaches nie möglich gewesen.

Und ja, es gibt auch bei mir Tage und Wochen, in denen ich nicht happy bin, in denen ich zweifle und nicht weiter weiss. Und das nennt sich dann Leben. Dazu gehören auch diese Phasen. Wichtig ist doch, dass wir alle Phasen so gut wie möglich handhaben können.

Und das wünsche ich dir auch. Das Leben ist zu kurz, um nicht das Beste in sich selbst zu leben. 

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